Stichworte: Selbsterforschung, Bewusstsein, Advaita, Nondualität, Ichlosigkeit, monistischer Idealismus, Kritik am Materialismus

Sie suchen nach wahrem, unvergänglichem Glück, doch alles scheint vergänglich?

Sie fragen sich, was die tiefste Ursache von Leid ist – und wie man es überwinden kann?

Sie interessieren sich für spirituelle Fragen, möchten diese aber mit einem wissenschaftlichen Blick betrachten?

Sie denken über die Natur der Welt nach. Was ist das alles? Und vor allem: Wer bin ich?

 

Dann sind Sie hier genau richtig!

 

EXPERIMENTELLE SELBSTERFORSCHUNG

 

Erkenne Dich selbst!

Was wir wirklich meinen, wenn wir "Ich" zu uns sagen.


Willkommen!

Hier geht es um die vielleicht wichtigste Frage deines Lebens: Wer bist du wirklich?

Ichexperimente lädt dich ein, diese Frage nicht nur theoretisch, sondern durch eigene Erfahrungen zu erforschen. Mithilfe einfacher, direkter Experimente zur Selbst- und Weltwahrnehmung kannst du neue Einsichten gewinnen – jenseits von Konzepten, auf eine Weise, die für jeden nachvollziehbar ist.

Die Seite verbindet die Tradition der Selbsterforschung im Advaita mit einem modernen, wissenschaftlich inspirierten Zugang. Dabei geht es um mehr als nur Spiritualität – es geht um philosophische, ethische und erkenntnistheoretische Fragen, die unser gesamtes Weltbild betreffen.

Entdecke hier:

📚 Seminare – Hochschulkurse zur Selbsterforschung
📖 Medien – Buch & Film über das Thema
📝 Notizen – Reflexionen zu Bewusstsein und Ichlosigkeit
💬 Dialoge – Gespräche über Advaita, Nondualität & mehr

Mein Anliegen ist es, das Thema Bewusstsein über den spirituellen Rahmen hinaus in den akademischen Diskurs einzubringen – mit dem Ziel, dass daraus eine anerkannte wissenschaftliche Disziplin entsteht.

Ich freue mich über Anregungen, Fragen und Austausch! (-> Kontakt)

Ihr Peter Pfrommer

Prof. an der HS Coburg, Fakultät Design


Wozu Selbsterforschung?

1️⃣ Aus Neugier – der Lust am Entdecken.
Es gibt unzählige Forschungsfelder, aber welches betrifft uns direkter und existenzieller als die Erforschung unseres eigenen Selbst?

2️⃣ Weil wir einem grundlegenden Missverständnis unterliegen.
Unser alltägliches Selbstbild ist geprägt von einem subtilen Gefühl der Trennung, Unvollständigkeit und Mangelhaftigkeit. Diese Fehldeutung treibt uns lebenslang an, unser Glück im Außen zu suchen – in Erfolg, Besitz, intensiven Erfahrungen oder Beziehungen. Doch wahres Glück liegt nicht dort. Sobald wir unsere wahre Natur erkennen, verlieren all die stressbehafteten Kompensationsstrategien eines sich bedroht fühlenden Ichs ihre Macht.

3️⃣ Weil sie die Angst vor dem Tod vermindert.
Die Angst zu sterben ist die Angst vor dem vollständigen Verschwinden dessen, was wir für unser Ich halten. Sie beeinflusst unser gesamtes Leben und hemmt unsere Kreativität. Selbsterforschung zeigt, was vergänglich ist – und gleichzeitig, was unzerstörbar bleibt. In der direkten Erfahrung wird spürbar: Unsere wahre Natur ist raumlos, zeitlos, unantastbar. Sie bleibt – egal, was geschieht.

4️⃣ Weil sie die Welt verändert.
Die größten globalen Krisen – Kriege, Umweltzerstörung, soziale Ungerechtigkeit – wurzeln in der menschlichen Selbstauffassung als getrenntes Ich. Wahre Verantwortung entsteht nicht aus Moral, Gesetzen oder Schuldzuweisungen, sondern aus einem tiefen Erleben der Verbundenheit mit allem, was ist. Die Überwindung der Trennung ist der Schlüssel zu einer friedvolleren Welt.


DIE FRAU MIT DEN SEIFENBLASEN

Ein geheimnisvoller Kontakt.
Eine unglaubliche Erkenntnis.
Eine Liebe jenseits aller Grenzen ...

Eine poetische und philosophische Liebesgeschichte über das größte Mysterium: dich selbst.

 

NEU * jetzt im Handel



"Rätsel Ich" am 01.04.25 in Bamberg

Die nächste Veranstaltung der Reihe "Philosophisches Café" findet am 01.04.25 in Bamberg statt.

Adresse: MGH Mütterzentrum Känguruh e.V. | Heinrich-Weber-Platz 10 | 96052 Bamberg

Zeit: 18:30 - 20:30 Uhr


Eine Auswahl von Texten zur Einführung

Buchbeitrag: Experimentelle Selbsterforschung und Künstliche Intelligenz in "Gott werden oder Mensch bleiben?", transhuman+ 2022


Das Ich und die Angst - Eine Meditation


Die Essenz der Selbsterforschung in etwas über 1000 Worten finden Sie hier: 


Eine humorvolle Reflexion zu Fragen der eigenen Identität bietet die Geschichte vom Teufelchen:


Hier finden Sie eine geführte Meditation zur Erforschung der eigenen Natur:



Wer ist Ich & Was steckt hinter dem Verlangen nach Glück?

Leonie Brückner im Gespräch mit Peter Pfrommer.

LightfulYou Podcast by Leonie Brückner: Wer ist Ich & was steckt hinter dem Verlangen nach Glück, Aufnahme vom 05.06.2020



Künstliche Intelligenz und Ich-Bewusstsein

Christian Salvesen und Peter Pfrommer sprechen über "Künstliche Intelligenz und Ich-Bewusstsein" (September 2022)



Selbsterforschung

Joachim Kamphausen und Peter Pfrommer sprechen über das Prinzip der Selbsterforschung im Rahmen der Produktion des Online-Seminars "ICH - WER IST DAS?" (September 2017)



Online-Seminar "WER IST ICH"

Das 15-teilige Online-Seminar "ICH - WER IST DAS? Eine Expedition zum Selbst" (kurz: "WER IST ICH?") finden Sie kostenlos auf YouTube oder über folgenden Link:



Hochschul-Seminar "WER IST ICH"

Auszüge aus dem Hochschul-Seminar "WER IST ICH?" der HS Coburg vom Sommersemester 2021 finden Sie auf YouTube oder über folgenden Link:



Grundsätzliches Vorgehen

Die Selbsterforschung oder der "direkte Weg" ist eine uralte Praxis, die insbesondere in indischen Traditionen wie dem Advaita-Vedanta gepflegt wurde. Es geht schlicht und einfach um die Erforschung unserer ureigenen Natur. Und diese Natur ist zeitlos und unabhängig von kulturellen oder religiösen Ansichten. Selbsterforschung heißt einfach: Ergründen-wollen, was wir genau meinen, wenn wir uns selbst mit „Ich“ bezeichnen. Was ist die Natur dieses „Ich“? Auch wenn die Selbsterforschung über ein rein intellektuelles Verstehen der eigenen Identität hinauszugeht, verträgt sie sich vom Ansatz her gut mit dem im Westen vorherrschenden wissenschaftlichen Weltbild, das auch auf einer empirischen Überprüfung der Wirklichkeit beruht. Der experimentelle Zugang zielt direkt auf die menschliche Selbst- und Weltwahrnehmung, die unmittelbar und ohne Voraussetzungen nachvollzogen werden kann. 

 

Im Folgenden wird in fünf Schritten das Prinzip der Selbsterforschung vorgestellt ohne auf Einzelheiten einzugehen. Es verwendet einen für den heutigen Menschen zugänglichen Erfahrungsraum, verzichtet auf jeglichen kulturellen Überbau und verhält sich weltanschaulich neutral.

1. Illusion der Trennung durchschauen

Ein möglicher Einstieg in die Selbsterforschung führt über die Betrachtung der Naturgesetzlichkeit der Weltvorgänge und deren gedanklichen Bewertung als unabhängige Einzelerscheinungen. Im Fokus stehen dabei die Zustände und die Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Dingen der Welt und die Interaktionen zwischen uns als Lebewesen mit diesen Dingen. Wie kann es Unabhängigkeit geben, wenn alles in einem unbegrenzten Geflecht von kausalen Beziehungen miteinander in Verbindung steht? Wie soll Trennung zustande kommen, wenn nirgendwo echte Grenzen zwischen Einzelteilen auffindbar sind? Durch die aufmerksame Betrachtung unserer gedanklichen und sprachlichen Zuschreibungen wird deutlich, dass die Aufteilung der Welt in voneinander unabhängige Objekte eine rein mentale Konstruktion darstellt. In Wirklichkeit gibt es keine solche Unabhängigkeit. Auch wir als Lebewesen nehmen keine unabhängige Sonderstellung ein. Auch wenn es uns oft so vorkommt: wir sind nie nur Zuschauer, sondern immer Teilnehmer.

2. Bewusste Gegenwärtigkeit

Für gewöhnlich definieren wir uns über bestimmte körperliche und geistige Eigenschaften. Wir identifizieren uns mit dem Beruf, dem sozialen Status, Besitztümern, Fähigkeiten, Körpermerkmalen etc., womit wir unsere Einzigartigkeit hervorheben und uns von anderen abgrenzen wollen. Im Grunde halten wir uns für ein beschreibbares Objekt. Wir sagen: „Ich bin dies, ich bin das“. Doch alle diese objekthaften Merkmale sind vorübergehend, vergänglich. Sie ändern sich im Leben ständig. Dennoch haben wir das berechtigte Gefühl, dass uns irgendetwas Unveränderliches, Stabiles, Bleibendes im Leben begleitet, dass es etwas gibt, das uns eine verlässliche Ich-Identität verleiht. Doch was ist das? Es hat offensichtlich nichts mit den flüchtigen Attributen zu tun, die wir uns im Alltag zuschreiben. Untersuchen wir unsere direkten unmittelbaren Wahrnehmungen, dann stellen wir fest, dass sämtliche Körperempfindungen, Gedanken und Sinneserfahrungen unbeständig sind, sie kommen und gehen. Dagegen bleibt dasjenige, das die wechselnden materiellen und geistigen Objekte gegenwärtig bezeugt, immer dauerhaft erhalten. Diese immerwährende Gegenwärtigkeit der bewussten Erfahrung bezeichnen wir mit „Ich“.  Wir nennen sie auch Bewusstsein. Durch das beständige gegenwärtige bewusste „Sein“ haben wir das Gefühl, ein verlässliches Ich zu besitzen und ein überschaubares Leben zu führen.

3. Wahrnehmungen verschmelzen

Wir haben üblicherweise den Eindruck, dass unser Körper mit seinen Sinnesorganen die Umweltreize erfährt, dass Bewusstsein also etwas ist, das sich in unserem Körper befindet bzw. von unserem Gehirn erzeugt wird. Daher halten wir unsere Gedanken und Gefühle für einen Ausdruck unseres inneren Erlebensraums, während wir Geräusche, Seheindrücke und andere Sinneswahrnehmungen der äußeren Welt zuschreiben. Doch so unterschiedlich die Eindrücke auch sind, müssen wir wirklich, um von dem einen zum anderen zu gelangen, etwas verlassen oder irgendwo eintreten? Müssen wir den Raum wechseln? Betrachten wir vorbehaltlos, wie wir in jedem Augenblick sehen, hören, denken und fühlen, dann erkennen wir, dass sämtliche Erfahrungen eine nahtlose Totalität darstellen und aus derselben Position (dem „hier“) bezeugt werden. Die experimentelle Untersuchung zeigt eindeutig, dass der Körper nichts erfahren kann, sondern dass der Körper selbst Gegenstand der Erfahrung ist. Wir sehen, hören, spüren etc. nicht nur die „äußere“ Welt, sondern auch den „inneren“ Körper. Aus der Perspektive unserer bewussten Gegenwärtigkeit (also aus unserer tatsächlichen Perspektive) macht die Unterscheidung zwischen Innen und Außen, zwischen Körper und Welt, keinen Sinn mehr. Sämtliche Wahrnehmungen verschmelzen.

4. Subjekt und Objekt durchdringen sich

Doch diese Betrachtungsweise ist noch nicht vollständig. Hierbei verbleibt eine Trennung zwischen den flüchtigen Objekten der Welt, die uns als Reize, Gedanken und Empfindungen erscheinen, und der bewussten Bezeugung dieser Objekte, die wir als unsere Natur erkannt haben. Unsere bewusste Gegenwärtigkeit und die von uns gemachten Erfahrungen bilden ein Gegenüber. Es existiert nach wie vor eine strikte Unterscheidung zwischen Subjekt (Ich) und Objekt (Erscheinung). Aber lässt sich z.B. ein Höreindruck tatsächlich in zwei Teile aufteilen? Gibt es einen Anteil eines Geräusches, den wir der Ursache (z.B. dem zwitschernden Vogel) und einen anderen Anteil, den wir uns selbst als dem Zuhörer zuschreiben können? Wenn wir den Vorgang des Hörens genau nachvollziehen, dann müssen wir eingestehen, dass zwischen uns als gegenwärtiges Hören und dem bezeugten Geräusch kein Blatt passt. Im Augenblick der Wahrnehmung sind Subjekt (das Hörende) und Objekt (Geräusch) eindeutig eins. Das gilt für alle unsere Wahrnehmungen in gleicher Weise. Es gibt keine bewusste Gegenwärtigkeit, die irgendetwas erfährt, sondern Bewusstsein und Erfahrung verschmelzen, sie durchdringen sich gegenseitig, ähnlich einem Film auf einer Leinwand. Ich bin also nicht nur der gegenwärtige Hintergrund der Erfahrung (die Leinwand), sondern auch die Gestalt, die dieser Hintergrund kurzzeitig hervorbringt. Anders ausgedrückt: Formen entstehen, indem ich, bewusste Gegenwärtigkeit, die Formen annehme, ähnlich Wasser, das an seiner Oberfläche die Form von Wellen annimmt. Wir sind nicht nur die Tänzer, sondern auch der Tanz.

5. Unvergängliches Selbstbewusstsein

Und doch sind unsere bewusste Gegenwärtigkeit und die von uns gemachten Erfahrungen nicht genau dasselbe. Wohin wandert unsere Aufmerkamkeit, wenn wir nach unserer Bewusstheit fragen? Gibt es einen objektiven Beweis für unser gewahres Dasein? Vertiefen wir die Einsicht in unsere gegenwärtige bewusste Anwesenheit, dann wird offensichtlich, dass wir nicht nur bewusst sind, sondern auch immer von uns wissen, dass wir bewusst sind. Das Ich, das weiß, ist das Ich, um das gewusst wird. Wir wissen von uns selbst vor jeder inhaltlichen Erfahrung. Das ist sehr bedeutsam: das Ich, die Bewusstheit unserer Selbst, ist nicht an unsere flüchtigen Erfahrungen gebunden. Während alle inhaltlichen Erfahrungen wie ein Film auf der Leinwand vergänglich sind, bleibt unsere bewusste Gegenwärtigkeit, die Leinwand, unangetastet bestehen, sie ist raum- und zeitlos, allgegenwärtig und ewig. Bewusstsein ist immer selbstbewusst und dieses Selbstbewusstsein ist unvergänglich.

Die genannten fünf Punkte markieren einen möglichen Erkenntnispfad in der Selbsterforschung. Während die ersten vier Erkenntnisse unsere Verbundenheit mit allen und allem verdeutlichen und damit unsere leidvolle Selbstauffassung als getrenntes Ich unterminieren, hilft uns der fünfte Aspekt, das lähmende Unbehagen mit unserer persönlichen Endlichkeit zu überwinden. Eine Leinwand wird von den Inhalten des Filmes weder befleckt noch verbogen. In gleicher Weise bleibt unser Ich unangetastet und heil, egal was wir erleben oder erleiden.


Wirkung

Der experimentelle Zugang zu unserer Natur fördert eine Selbst-Erfahrung, die im Idealfall unser leidvolles Selbstbild als getrennte Person endgültig zerstört. Doch das ist oftmals nicht sofort der Fall.  Unsere Selbstauffassung als getrenntes Selbst sitzt tief, sie stellt eine unserer stärksten Konditionierungen dar. Aber selbst wenn der Glaube an ein getrenntes Ich vorerst bestehen bleibt, können die experimentellen Erfahrungen sehr befreiend wirken. Denn sie vermögen unserer Sehnsucht eine neue Richtung, unserem Leben Orientierung zu geben. Wurde zuvor Glück und Freude ausschließlich in Beziehungen und Gegenständen, Praktiken und Fähigkeiten, also in den Objekten unserer Anschauung gesucht, dann kehrt sich der Blick nun um und richtet sich auf uns selbst. Wir beachten nicht mehr nur die Gegenstände unserer Aufmerksamkeit, sondern wir suchen nach dem Ausgangspunkt der Aufmerksamkeit selbst. Wir sinken zurück in uns selbst und erforschen mehr und mehr unsere gegenwärtige Wachheit, von der alles seinen Ausgang nimmt. In der Konsequenz lösen sich die Fesseln der alten objekthaften und begrenzten Selbstauffassung und das damit verbundene existentielle Leid vielleicht zunächst unmerklich aber unaufhörlich auf. Und uns wird bewusst, dass die angesprochenen Ich-Paradoxien und Verbesserungskonzepte logische Konsequenzen einer falschen Selbstauffassung waren, die mit der neuen weiteren Sicht unserer Selbst ihre Schärfe verlieren und mit der Zeit wegfallen können.